Liebe Weinfreunde!
Seit ich vor vielen Jahren zum ersten Mal das Dossier „Olivenöl“ der Zeitschrift Merum gelesen habe, ist es sozusagen zu meiner Olivenöl-Bibel geworden. Alles was man über dieses Elixier wissen muss, findet man in diesem kleinen Büchlein. Alle folgenden Informationen stammen aus diesem einmaligen Fachbuch. Sollte dich nach unserem Blog das Thema Olivenöl gefesselt haben, raten wir dir zum Lesen des Dossiers Olivenöl. Andreas März und sein Team kämpfen vor allem um den Erhalt der Olivenöl Haine und der damit einhergehenden Kulturlandschaft Italiens. Dafür braucht man klein strukturierte Olivenölbauern und keine Massenproduzenten.
Bevor wir zur Qualität von Olivenöl schreiben, möchten wir noch mit einem Mythos aufräumen, den wir sehr oft von unseren Kunden hören.
Darf man mit Olivenöl anbraten?
Die Antwort lautet JA!
Du kannst damit braten, konfieren, dünsten, sautieren, usw. Italienische Nonnas frittieren sogar in Olivenöl. 😉
Fragen rund um die Qualität von Olivenöl
Warum kein billiges Olivenöl?
Laut Merum sind die Oliven, die auf dem Weltmarkt für die Produktion von billigem Olivenöl erworben werden, eher gut für den Kompost. Meist wird in den Ölmühlen auch gar nicht auf die Oxidationsprozesse des Olivenölbreis geachtet. So verbleibt meist ein stark ranziges Öl mit keinerlei sekundären Pflanzenstoffen, durch die das Öl so gesund wäre.
Die Qualität vom Olivenöl hat seinen Preis
In sogenannten Konsumentenmagazinen wird behauptet, dass Qualität nicht teuer sein muss!
Das stimmt bei diesem kostbaren Öl leider so gar nicht. Ein gutes Öl hat seinen Preis. Diese Magazine geben sogar den minderwertigsten Ölen oft noch ein „Genügend“.
Außerdem wird hochwertiges Olivenöl nie in weißem Glas abgefüllt, weil dies auch das schnelle Schlechtwerden des Öles fördert.
Wie erkenne ich ein gutes Olivenöl?
Gutes Öl aus Oliven zeichnet sich laut Merum durch grüne Frische aus, in der Farbe, in der Nase sowie am Gaumen. Es sollte eher dünn statt dickflüssig sein. Es kann hellgrün oder grüngelb sein aber niemals dunkelgelb, weil das auf Oxidation hinweist. Aber auch zu dunkles Grün deutet auf Fehler hin. Grundsätzlich muss es frisch riechen.
Aromen, die wir im Olivenöl finden wollen:
unreife Oliven am Baum, frisches Gras, grüne Bananen,
Artischocken oder Zitrusfrüchte
Wie erkenne ich schlechtes Olivenöl?
Aromen, die wir im Olivenöl nicht finden wollen:
Heu, Wein, Essig, gekochtes Gemüse, eingelegte Oliven,
verschimmelte Zitrusfrüchte, Fußschweiß oder Käse
Die zwei wichtigsten Fragen, die du beim Verkosten von Olivenöl beantworten solltest, sind:
Sind die Aromen der Pflanzenwelt zuzuordnen und falls ja: sind sie frisch? Wenn du nicht beide Fragen mit ja beantworten kannst, hat das Öl einen Fehler.
Weiters muss ein Öl aus Oliven über eine gewisse Bitterkeit sowie Schärfe im Rachen verfügen. Diese Schärfe kommt von den gesundheitsfördernden Polyphenolen, die in einem guten Olivenöl reichlich vorhanden sind. Sie sind die Antioxidantien, die für uns Menschen so wichtigen sind.
Ein weiterer Aspekt eines qualitativ hochwertigen Öles ist, dass es fest wird, wenn du es in den Kühlschrank gibst. Denn wenn andere Öle dazu gemischt wurden, bleibt es flüssig.
Wie lange ist es haltbar?
Ein gutes Olivenöl ist nicht ewig haltbar. Du solltest es bis zur nächsten Ernte aufgebraucht haben oder im folgenden Jahr konsumieren. So sind das ungefähr 24 Monate, in denen das Olivenöl bei richtiger Lagerung genießbar bleibt.
Abschließend zum Thema Qualität ist zu sagen, dass diese stark vom Produzenten abhängt. Nur altes Wissen um die Ölbereitung, moderne Ölpressen sowie streben nach Perfektion garantieren ein gutes Olivenöl.
Was bedeutet „extra vergine“?
Eigentlich sagt diese Bezeichnung aus, dass für diese Qualität die Oliven direkt vom Baum gepflückt und innerhalb weniger Stunden in einer modernen Ölpresse zu Olivenöl verarbeitet werden müssen. Der Saft, der ausschließlich durch mechanische Mittel von Fruchtwasser, Kern und Fruchtpartikeln getrennt werden darf, darf bis 0,8% freie Fettsäuren, max. 20 meq O2/kg (hiermit kann man den Oxidationszustand bewerten), keine Fehlaromen sowie eine gewisse Fruchtigkeit aufweisen. Soviel zur Theorie. Praktisch wird fast jedes Olivenöl als „extra vergine“ etikettiert. Egal ob die Oliven verfault waren oder das Öl ranzig schmeckt. Schätzungen lassen vermuten, dass 95% des „extra vergine“ nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Warum ist Olivenöl gesund?
Das hat sehr viel mit den Inhaltsstoffen zu tun. Ein wichtiges Vitamin, welches du in diesem Öl findest, ist das Vitamin E (Tocopherol). Es kann gut für die Krebsvorsoge sein und hilft unserem Körper bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen und ist antioxidativ.
Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff sind die Polyphenole, weil sie für unseren Körper extrem gesund sind. Umso hochwertiger das Öl ist, desto höher ist die Konzentration. Bei den Top-Ölen aus Oliven kann man einen Gehalt von 500 mg pro Kilo messen. Sie können uns bei der Vorbeugung von Herzinfarkten unterstützen und sind ebenfalls antioxidativ. Je frischer das Öl ist, umso besser, denn sie nehmen mit zunehmendem Alter des Öles stark ab. In Zukunft darf Folgendes auf dem Etikett stehen, wenn ein Wert von 250mg/kg überschritten wird; „Olivenöl-Polyphenole tragen dazu bei, die Blutfette vor oxidativen Stress zu schützen“.
Dies wird zu einer konstanten Verbesserung der angebotenen Öle beitragen.
Poliphenole, Sterine und Triterpene
Die Sterine, die wir im Öl finden, helfen uns dabei den ungesunden LDL Cholesterin im Blut zu senken und wirken wahrscheinlich laut neuesten Studien auch antikarzinogen.
Ein weiteres Wundermittel im Olivenöl sind die Triterpene, denn sie wirken antioxidativ, antientzündlich, antitumoral, antibakteriell und antiviral. Olivenöl ist keine Medizin, aber es kann bei der Prävention ein hilfreicher Partner sein.
Ich hoffe ein bisschen meiner Liebe zum Olivenöl konnte auf euch überschwappen, denn glaubt mir, ihr werdet den Unterschied schmecken!
Da das Thema so umfangreich ist, wird es bald einen zweiten Teil geben.
5 Olivenöle aus unserem Sortiment!
Olio extra vergine di Oliva Biologico
Salvagno Frantoio per Olive
l’Olio extra vergine di Oliva
Tommaso Masciantonio
1 Liter
0,5 Liter
0,25 Liter
Olio extra vergine d’Oliva
Muraglia Antico Frantoio
Olio extra vergine d’Oliva „Grand Cru Macchia di Rose“
Muraglia Antico Frantoio
Olio al Peperoncino
Tommaso Masciantonio
Olio all’Aglio
Tommaso Masciantonio
Weil wir nicht alle Öle im Blog auflisten können, findest du eine weitere Auswahl an Ölen in der entsprechenden Kategorie!
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Verkosten und Ausprobieren!
Prost! Eure Maria
Vinothek Nagele
Ps.: Unsere Blog-Artikel sind mit einem Augenzwinkern zu lesen, denn ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol ist eine Grundvoraussetzung!