PIWI Rebsorten – ökologisch und nachhaltig

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Lieber Weinfreund!
Das war ein Sommer – ein Sommer wie damals! Ich kann mich mind. 20 Jahre nicht mehr an so viele Sommerfeste erinnern wie heuer. Und dank der liebsten und besten Kunden der Welt, durften wir Teil von ganz vielen solcher Feste sein. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Wie der Winter wird, wissen wir alle nicht, aber der Sommer war schön und wird uns lange in positiver Erinnerung bleiben. Jedenfalls haben wir für den Herbst und im Advent ein paar schöne Veranstaltungen bei uns in der Vinothek geplant. Wir werden euch über den Newsletter auf dem Laufenden halten! Nun aber zum eigentlichen Thema, den PIWI Rebsorten!

Was sind PIWI Rebsorten?

Über das Jahr sind vermehrt PIWI Weine in den Fokus gerückt, weil sie vor allem dem ökologischen und nachhaltigen Zeitgeist entsprechen. Doch was genau sind PIWI Rebsorten? Es handelt sich hier um pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Dies bedeutet, dass von Natur aus wesentlich weniger Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommt. Dies hat für unsere Gesundheit wie auch für die Umwelt große Vorteile.

Wie entstehen PIWI Rebsorten?

PIWI Rebsorten entstehen nicht im Genlabor, sondern werden im Weingarten gezüchtet. Es handelt sich dabei um ein Generationenprojekt, denn die Rebe muss nicht nur resistent gegen Pilzkrankheiten sein, sondern auch geschmacklich überzeugen. Und so haben sich über die Jahre ein paar sehr interessante Rebsorten herauskristallisiert. Drei möchte ich euch heute näher vorstellen.


3 PIWI Rebsorten

Donauveltliner Fichtenbauer-Mold

Donau Veltliner Fichtenbauer-Mold

Er ist eine Kreuzung aus Grünem Veltliner und Seyval Blanc. Zweiterer ist eine Sorte aus dem Jahr 1919, die besonders früh ausreift, guten Ertrag bringt und besonders pilzresistent ist. Daher ist sie schon seit längerem sehr beliebt in Nordamerika, England und in der Schweiz.

Gezüchtet wurde der Donauveltliner 1996 von Ferdinand Regner in der Wein- und Obstbauschule Klosterneuburg. Jahrelang wurde er sensorisch geprüft, bevor er auf den Markt gekommen ist. Er schmeckt besonders fruchtig nach Apfel und Steinobst, hat aber weniger „Pfefferl“ als der Grüne Veltliner.

Als ich den Donauveltliner aus dem Hause Mold/Fichtenbauer zum ersten Mal verkosten durfte, war ich absolut begeistert. Er ist fruchtig, hat eine angenehme Säure und erfreut durch tropische Früchte und Steinobst in der Nase. Außerdem ist er ein feiner Speisenbegleiter, aber auch als Aperitif bestens geeignet. Ich habe ihn im Sommer gerne zum Salat genossen, aber auch jetzt zur Kürbissuppe passt er wunderbar.


Bronner
Cuvée Resi – Kellerei Kurtatsch

Resi Kellerei Kurtatsch

Diese Rebsorte wurde 1975 im staatlichen Weinbauinstitut Freiburg von Norbert Becker gezüchtet. Es handelt sich dabei ebenfalls um eine Weißweintraube. Gekreuzt wurde sie aus den Sorten Merzling und GM6494. Heraus kommt eine sehr feine Weißweinsorte, die an einen Weißburgunder erinnert. Da er dazu neigt, etwas neutral zu sein, möchte ich euch den Bronner gerne in einer äußerst gelungenen Cuvée von der Kellerei Kurtatsch vorstellen.

Die Cuvée RESI wurde zu 80 % Bronner & Souvignier Gris sowie 20% Müller Thurgau cuvetiert. Bronner und Souvignier Gris sind PIWI Rebsorten, der Müller Thurgau stammt von einer hohen Lage aus biologischer Landwirtschaft. Dieser bringt eine unwiderstehliche florale Note mit – ein fantastisch ausgewogener Wein. Die Kellerei Kurtatsch ist mit der Einführung der Cuvée RESI zukunftsweisend für einen nachhaltigen Weinbau.


Solaris
Casanova – Weingut Flür

Casanova Flür

Solaris ist die typische Tiroler Weinsorte. Und ja, ihr habt richtig gelesen. (Nord)Tiroler Weinbau. Solaris kommt mit den kühlen Wetterbedingungen in Tirol sehr gut zurecht. Sie reift früh aus und ist als PIWI Rebsorte besonders resistent gegen Mehltau und andere Pilzerkrankungen. Wenn man zum ersten Mal am Solaris riecht, denkt man sofort an Sauvignon Blanc. Die Mutterrebe ist ebenfalls der Merzling, ihre Vaterrebe der Gm6493, auch als Muskat Ottonel bekannt.

Solaris ist leider noch nicht für den Qualitätsweinbau in Österreich erlaubt. Deswegen steht auf dem Tiroler Solaris von der Familie Flür, der Name „Casanova“. Wenn man ans Tiroler Oberland denkt, denkt man typischerweise nicht automatisch an die großen Verführer des Landes, aber der „Casanova“ wird seinem Namen absolut gerecht. Er duftet unwiderstehlich nach Birne, Apfel und Mango. Du solltest ihn unbedingt probieren.


Zum Abschluss möchte ich dir noch zwei Tiroler Besonderheiten vorstellen. Beide stammen, wie auch der Casanova vom Weingut Flür aus Tarrenz. Alexandra und Georg führen das Weingut mit viel Liebe und Tatkraft. Eine gewisse Portion Mut gehört natürlich dazu, im Tiroler Oberland mit Weinbau zu beginnen. Aber dieser Schaffensdrang hat sich auf jeden Fall ausgezahlt!

Blanc de Noir – Weingut Flür

Flür Blanc de Noir

Blauburgunder weiß abgepresst. Ein Traum. Seine Frucht ist ebenfalls unwiderstehlich. Das kühlere Klima und die lange Zeit am Weinstock lassen ihn zur Höchstform auflaufen. Ich habe selten so einen aromatischen Blanc de Noir probiert. Dass so ein feiner, eleganter Wein bei uns in Tirol wächst, macht mich richtig stolz. Die nach Süden ausgerichtete Hanglage und das einzigartige Mikroklima ermöglichen einen Wein von einzigartiger Würze.


Pionier – Weingut Flür

Pionier Flür

60% Weißburgunder 40% Chardonnay
Eine Burgundercuvée, die nicht nur in der Nase mit ihren tropischen Aromen überzeugt. Sie hat Charakter und verkörpert die Tiroler Mentalität auf besondere Art. Das einzigartige Terroir spiegelt sich in diesem Wein wider. Für mich als erklärten Burgunderfan ist er ein Muss. Seine animierende und elegante Säurestruktur heben ihn auf einen neuen Level. Unbedingt probieren!


Nun wünsche ich dirviel Spaß beim Probieren dieser Besonderheiten!

Prost! Deine Maria
Vinothek Nagele


Ps.: Unsere Blog-Artikel sind mit einem Augenzwinkern zu lesen, denn ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol ist eine Grundvoraussetzung!

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